ZUSAMMENFASSUNG
Vorwort In Székesfehérvár werden schon seit 30 Jahren astronomische
Vorlesungen und teleskopische Vorführungen für die Interessenten gehalten.
Mit diesen Vorführungen möchten wir die Popularit„t der Astronomie fördern.
Die Sternwarte in Székesfehérvár hat seinen endgültigen Platz vor 21 Jahren
auf dem Dach des Freien Kulturhauses erhalten (damals hieá es noch Jugend-
und Pionierhaus). Im Jahre 1993 hat die Sternwarte den Namen von Lajos
Terkán - unseres Wissens nach der einzige Fachastronom, der in dieser Stadt
geboren wurde - aufgenommen. Seit dem ist der Name unserer Sternwarte:
Terkán Lajos Public Observatory", abgekürzt TELAPO.
Lebenslauf von Lajos Terkán Lajos Terkán wurde am 26. April 1877 in
Székesfehérvár geboren. Sein Vater, Sándor Terkán war damals 45 und seine
Mutter Julianna Lasits 37 Jahre alt. Der Vater, der sein Unterhalt als
Handwerker verdiente, war ein gebildeter Mann, was zu jener Zeit noch als
groáe Seltsamkeit z„hlte. Lajos Terkán hat drei Geschwistern. Ferenc wurde
im Jahre 1864, István im Jahre 1866 und Erzsébet im Jahre 1868 geboren. Die
Grundschule hat er von 1884 bis 1888 besucht. Auf Grund seiner guten
Ergebnisse konnte er in dem Katholischen Hauptgymnasium von Székesfehérvár
weiterlernen. Trotz seiner guten Ergebnisse in der Grundschule konnte er im
Gymnasium nur mittelm„áige Ergebnisse erreichen. Die Familie Terkán hat sich
inzwischen im Jahre 1892 nach Győr umgesiedelt und Lajos hat die letzten
vier Jahre des Gymnasiums hier absolviert. Er war sehr fleiáig und ein
ausgezeichneter Mathematiker. In der Sommerferien hat er immer die Aufgaben
seiner Aufgabensammlung von dem n„chsten Jahr im voraus gelöst. So hat er
das n„chste Schuljahr angefangen. Nach dem Gymnasium ist er nach Budapest
gegangen und hat Mathematik und Physik in der Pázmány Péter
Wissenschaftliche Universit„t studiert. Er wollte Lehrer werden. Die
Schulgebühren hat er selber verdient. An der Universit„t hat er mit groáen
Interesse die Vorlesungen von Radó Kövesligethy (Direktor des
kosmographischen Institutes) gehört.
In 1900, unmittelbar nach der Universit„t hat er, auf die Empfehlung von
Kövesligethy, in der Sternwarte von Miklós Konkoly-Thege in Ógyalla zu
arbeiten angefangen. Hier hat er dann den gröáten Teil seiner
wissenschaftlichen Arbeit geleistet.
Von Oktober 1901 bis Oktober 1902 hat er sein Wehrdienst bei der Armee
geleistet und danach kehrte er wieder nach Ógyalla zurück.
1914 ist der erste Weltkrieg ausgebrochen und Terkán musste bis 1918 in
Serbien k„mpfen. Nach dem Ende des Krieges ist er wieder nach Ógyalla
zurückgekehrt. Hier konnte er aber nur bis 1920 bleiben, da Ógyalla im Jahre
1919 tschechoslowakisches Territorium wurde. 1920 hat Terkán mit Antal Tass
die Ausrüstung des Observatoriums nach Ungarn gerettet und wollten eine neue
Sternwarte auf dem Schwabenberg gründen. Das Institut ist im Jahre 1928 nach
vier Jahren Arbeit fertig geworden.
1936 ist er in Pension gegangen. In der Pension hat er sich wieder mit
Mathematik besch„ftigt. 1940 ist er mit 63 Jahre im Krebs gestorben.
Die wissenschaftlichen T„tigkeiten von Lajos Terkán Bereits in der
Grundschule und in der Universit„t hat seine St„rke in Mathematik bemerkbar
gemacht. Nach der Universit„t konnte er auf Grund seiner guten
mathematischen F„higkeiten in Ógyalla in dem Astronomischen Institut von
Miklós Konkoly-Thege arbeiten. Eine seiner ersten Aufgaben war die
Keilkonstante der neuen Toepfer Keilfotometer zu bestimmen. Aus der
insgesammt 120 Beobachtungen hat Terkán 56 gemacht und auf die Keilkonstante
hat er als Ergebnis K = 0M,1714 * 0,00130 bekommen.
Im Jahre 1901 hat er seine erste wissenschaftliche Arbeit über die
Theorie der Refraktion und Extinktion publiziert. Dann im Jahre 1903 hat er
die Theorie des Kalorimeters erleutert. Er hat auch gezeigt, daá man mit
fotometrischen Messungen die Temperatur der Sternen bestimmen kann. Nach
seiner Dienstzeit bei der Armee hat er sich mit Beobachtungen von
ver„nderlichen Sternen mittels dem zöllnerschen Astrofotometer besch„ftigt.
Von 1903 bis 1908 wurden insgesamt 1870 Messungen durchgeführt und davon hat
Terkán 504 gemacht.
W„hrend der Beobachtungen hat er auch sein Forschungsthema nicht
vernachl„ssigt; die Strahlungsmessung und Temperaturbestimmung der Sterne.
Dies war auch das Thema seiner Dissertation, die er in zwei Sprachen, auf
ungarisch und auf deutsch im Jahre 1904 geschrieben hat.
Teilweise aus eigener Messungen und teilweise aus der Spektrumaufnahmen
der pulkovoer Sternwarte hat er w„hrend 1905-1906 die Bahnelemente der b
Lyrae berechnet. Die von ihm berechneten Werte sind auch Heute noch gültig.
Weniger erfolgreich waren seine Schluáfolgerungen bezüglich der
Helligkeitsschwankungen der d Cephei und der h Aquilae im Jahre 1914.
1905 wurden versuchsweise im Institut von Konkoly Meteorbeobachtungen
gestartet. In diesen Beobachtungen hat Terkán auch begeistert teilgenommen.
Er hat auch die anschlieáenden Berechnungen durchgeführt. Er hat sich
weiterhin mit der Bestimmung der Umdrehungsperiode der Sonne und mit der
Bewegungsrichtung des Sonnensystems besch„ftigt.
Ab 1907 hat er in den neuen Messungsreihen des Institutes teilgenommen.
Im Rahmen dieser Messungen hat man die Helligkeiten aller -10o - 0o und 6M
helliger Sterne berechnet. Terkán hat die Bahn des Kometes 1905 c berechnet
und besch„ftigte sich mit der Bahnstörungen der Kleinplaneten. Im Jahre 1910
hat er das Hellysches Komet fotografiert. Dieses Foto ist auch Heute noch zu
sehen. Terkán hat einwandfrei lateinisch gesprochen und geschrieben und so
lieá er in Rom 1909 ein Artikel auf lateinisch über das Zweikörperproblem
von ver„nderlichen Massen erscheinen. 1912 erschien sein buch mit dem Titel
"Die Bedeutung der wissenschaftlichen Astrofotometrie". Nach dem Weltkrieg
ist er kurz nach Ógyalla zurückgekehrt und anschlieáend hat er sich mit dem
Aufbau eines astronomisches Institutes bei Budapest besch„ftigt. Nach der
Aufbau des Institutes, ab 1928 hat er hier bis zu seiner Pensionierung
gearbeitet.
Terkán hat in seinem Leben insgesammt 58 Artikel veröffentlicht, davon 45
zwischen 1900 und 1914.